Seethermie Tutzing 026a3572 Foto: Stephan Bleek ©

Seethermie Tutzing

Seethermie nutzt die großen Wärme- und Kältereserven eines Sees für eine umweltfreundliche Energieversorgung. In der Schweiz wird bereits seit längerem Wärmeenergie aus fast jedem größeren See gewonnen. Die Erfahrungen dort zeigen, dass diese Energieerzeugung sehr wirtschaftlich ist und sich nicht nachteilig auf die Umwelt des Sees auswirkt.

Starnberger und Ammersee können geeignet sein

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Beim Starnberger See beträgt in einer Wassertiefe von 20 Metern die Temperatur konstant etwa 5°, das ganze Jahr hindurch. Der Ammersee weist in 40 Metern Tiefe ähnliche Werte auf. Mit solchem konstant temperierten Wasser kann eine Wärmepumpe an Land mit optimalem Wirkungsgrad betrieben werden, die Heizenergie im Winter oder auch Kühlenergie im Sommer bereitstellt. Das Wasser wird vom See zur Anlage an Land gepumpt und über einen Wärmetauscher wird mit der verbundenen Wärmepumpe Wärme entzogen bzw. hinzugefügt. Eine solche Anlage arbeitet mit einer Jahresarbeitszahl von 5, das heißt pro kWh eingesetzten Stroms werden 5 kWh Wärme bzw. Kälte erzeugt – etwa fünfmal so viel wie bei einer Öl- oder Gasheizung.

Die Seethermie bietet durch ihre hohe Effizienz somit eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Energieerzeugung, indem sie das konstant temperierte Seewasser für das Heiz- und Kühlsystem nutzt.

Beispiel Luzern

Die Schweizer Stadt Luzern nutzt bereits seit Jahren die Energie des Vierwaldstätter Sees für eine Seethermie-Anlage. Mehr über die Seenergie Region Luzern hier.

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Wirtschaftlichkeit eines Seethermienetzes

Die Seethermie benötigt auf der Landseite ein Nahwärmenetz zur Versorgung der angeschlossenen Haushalte und Einrichtungen. Insofern ist für diese Projekte ebenfalls eine höhere Bebauungsdichte erforderlich, um die Fernwärmeleitungen effizient zu betreiben, denn die Kosten für Fernwärmeleitungen sind mit etwa 2000 € pro laufendem Meter erheblich. Und je mehr Verbraucher auf möglichst kleinem Raum angesiedelt sind, desto wirtschaftlicher sind solche Leitungen realisierbar. 

Vier Gemeinden prüfen die Machbarkeit

In Tutzing und anderen Gemeinden am Starnberger- oder am Ammersee werden die Möglichkeiten für Seethermieanlagen derzeit untersucht. Die Gemeinde Herrsching will die Seethermie für ihren kommunalen Wärmeplan prüfen. In der Stadt Starnberg hat nach dem Beschluss einer Bürgerversammlung der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, ebenfalls eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Auch die Gemeinde Berg hat eine Prüfung begonnen. Koordiniert werden die Vorhaben inzwischen über die Energieagentur Klima3 der Region. 

Ammersee 03 2

Die Beteiligung der Genossenschaft

Am weitesten ist das Projekt in Tutzing entwickelt. Für die Tutzinger Anlage wird derzeit die Machbarkeitsstudie erstellt. Für Errichtung, Bau und Betrieb soll eine Genossenschaftslösung mit der EGF gefunden werden.


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