Nahwaerme Seefeld Anschluss Objekte 026a3203 Foto: Stephan Bleek ©

Quartierskonzepte mit Sektorenkopplung

Quartierskonzepte befassen sich mit räumlich abgegrenzten Ortsteilen im Baubestand oder in Neubaugebieten. Ein Quartier kann Wohn-, Gewerbe- oder auch Mischgebiete umfassen. 

Die Sektorenkopplung integriert verschiedene Energiesektoren wie Strom, Wärme, Verkehr und Industrie. Ziel ist es, überschüssige erneuerbare Energie optimal zu nutzen, um eine resilientere Energieversorgung zu erreichen.

Die Sektorenkopplung innerhalb von Quartieren bietet besonders hohes Potenzial. Erneuerbare Energieerzeugung kann mit den unterschiedlichen Energiebedarfen der Quartiersbewohner besonders gut Synergieeffekte erzielen. Beispiele hierfür gibt es in Freiburg im Breisgau, dort das Quartier Vauban, oder in Graz in der Steiermark, dort die Smart City Waagner Biro.

Auch in kleineren Gemeinden lohnt es sich, über Schlüsselkomponenten vergleichbarer integrierter Konzepte nachzudenken. So können in ländlicheren Kommunen Nahwärmenetze wirtschaftlich gebaut und betrieben, oder mit dem Bau von Photovoltaik gemeinschaftliche Mobilitätskonzepte entwickelt werden. Es lohnt sich diese integrierten Ansätze in Bebauungs- und Flächennutzungspläne zu verorten und damit flächenschonende und attraktive Lösungen für den jeweiligen Bauherren zu ermöglichen.

Bausteine für integrierte Quartierskonzepte

Nachfolgende Bausteine tragen dazu bei, ein integriertes Quartierskonzept zu entwickeln, das ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt.

  1. Energieversorgung: Nutzung erneuerbarer Energien (z.B. Solar, Wind) und Implementierung von dezentralen Energieerzeugungsanlagen.
  2. Wärmenutzung: Integration von Fernwärme, Abwärme aus Industrie oder Gebäuden sowie innovative Heizsysteme (z.B. Wärmepumpen).
  3. Mobilität: Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel wie E-Mobilität, Fahrradverleihsysteme und Fußgängerfreundlichkeit.
  4. Nachhaltige Gebäude: Planung energieeffizienter und ressourcenschonender Gebäude mit umweltfreundlichen Materialien.
  5. Wassermanagement: Implementierung von Regenwassernutzung, Grauwasserrecycling und nachhaltigen Entwässerungssystemen.
  6. Grünflächen und Biodiversität: Schaffung von Grünflächen, Gemeinschaftsgärten und Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt.
  7. Digitale Infrastruktur: Einsatz smarter Technologien zur Überwachung und Steuerung von Energie- und Mobilitätsangeboten.
  8. Bürgerbeteiligung: Einbindung der Anwohner in Planungsprozesse und Finanzierung zur Förderung der Akzeptanz und Identifikation mit dem Quartier.
  9. Soziale Infrastruktur: Bereitstellung von Bildungs-, Gesundheits- und Freizeitangeboten zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts.
  10. Kreislaufwirtschaft: Förderung von Recycling, Wiederverwendung und Reduzierung von Abfällen im Quartier.

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Mehr hierzu auch im Artikel Sektorenkopplung.

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