Newsletter 10-24
Die neue weibliche Doppelspitze der EGF
Marlene Greinwald, die frühere Bürgermeisterin von Tutzing, bildet jetzt gemeinsam mit Barbara von der Ropp den Vorstand der Energiegenossenschaft EGF. Vor den beiden Power-Frauen steht eine große Herausforderung. Um das schon lange gesetzte Ziel des Landkreises zu realisieren, bis 2035 klimaneutral zu werden, wird es ein deutlich größeres Engagement der Genossenschaft für die erforderlichen Projekte im Bereich Energie- und Wärmeerzeugung geben können und müssen.
Auf einem Pressegespräch am 21. Oktober erläuterten die beiden Vorständinnen ihre Strategie für das Unternehmen. Ihre Berufung spiegelt die neue Dynamik wider, die die Genossenschaft für ihre Entwicklung anstrebt.
Barbara von der Ropp betonte ihre große Erfahrung im Transformationsmanagement. Bei ihrer Gründung vor 15 Jahren war die EGF eine stark auf dem Ehrenamt beruhenden Struktur. Seitdem entwickelt sie sich in ein professionell aufgestelltes Unternehmen, das im Projektmanagement und in der Projektfinanzierung große Erfahrungen gesammelt hat. Barbara von der Ropp bringt langjährige Erfahrung besonders im Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien mit und ist in der Branche sehr gut vernetzt.
Marlene Greinwald ist eine erfahrene Kommunalpolitikerin und Kreistagsabgeordnete. Sie arbeitet für die Verknüpfungen in der Region zu Kommunen, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern. Die aktive Einbindung der Bürger in neue Projekte zur Energieerzeugung und die Entscheidungsprozesse bei den oft schwierigen Genehmigungsverfahren steht im Fokus ihrer Arbeit für die EGF.
Gemeinsam setzen die beiden auf eine zukunftsorientierte und nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens, das mit 750 Mitgliedern auch bundesweit zu den Größeren im Sektor zählt.
Die neue Strategie der EGF
Die seit dem Vorjahr gefundene neue Strategie setzt auf standardisierte interne Prozesse für die Projektentwicklungsverfahren, beruhend auf dem großen Schatz an Knowhow der Genossenschaft, die die Verfahren vereinfachen und skalieren, und daher beschleunigen. Der Fokus liegt auf größeren Projekten und nicht mehr auf der Einzellösung. Kommunen und Gewerbebetriebe sind im Fokus der Zusammenarbeit und der angestrebten Kundenbeziehungen.
Der regionale Strommarkt RESA
Ein zentraler Baustein, der die Energiewende im Landkreis voranbringen hilft, wird der regionale Strommarkt RESA – RegioEnergie StarnbergAmmersee – sein. Ein flexibler Tarif wird im kommenden Jahr angeboten werden, zusammen mit einem Roll-Out Konzept für Smart Meter. Der erneuerbare Strom im Verteilnetz des Landkreises soll besser gesteuert verbraucht werden.
Neue Stromerzeugungsanlagen mit den notwendigen Speicherkapazitäten werden einen weiteren Schwerpunkt der Investitionstätigkeit der EGF bilden. Große PV-Anlagen in Frieding und Tutzing und die kurz vor der Genehmigung stehenden Windräder im Forstenrieder Park werden einen Meilenstein bedeuten, mit dem die Stromerzeugungskapazitäten, die die EGF mitverantwortet, erheblich gesteigert werden. Die EGF sorgt als Vorhabenträger dabei für die Bürgerbeteiligung und sichert als Projektkoordinator und als Organisator der Finanzierung die regionale Wertschöpfung. Als Projektbetreiber wird die EGF solche Projekte mindesten 20-25 Jahre begleiten und managen.
Angebot für die Kommunen
Im Bereich der kommunalen Energiewende bietet die EGF als Projektpartner den Kommunen eine Reihe neuartiger Dienstleistungskonzepte an, die verschiedene finanziell interessante Aspekte für die Gemeinden realisieren helfen und dabei die Verwaltung spürbar entlasten. Und vice versa sind die Kommunen als Gesellschafter der EGF auch berechtigt, ihre Interessen im Rahmen der Geschäftspolitik zu wahren.
Neue Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie
Die größte Herausforderung wird der Aufbau einer angemessenen Kapazität an Windenergieerzeugung in unserer Region sein. Solar- und Windenergie ergänzen sich in der Verfügbarkeit im Jahresverlauf. Nur mit beiden Erzeugungsarten und gekoppelten Speichern für ca. 72h sind Erneuerbare grundlastfähig. Die Windstromerzeugung in weit entfernte Regionen abzuschieben, erzeugt erhebliche Netzprobleme. Zum Beispiel summiert sich allein der Leitungsverlust bei einer Fernleitung von 1000 Km auf nahezu 10%. Ein Windrad in unserem Landkreis, das etwa 80% der Leistung einer Anlage in Norddeutschland erreicht, ist also durchaus sinnvoll und konkurrenzfähig.
Hier die Bürgerbeteiligung zu organisieren und die Akzeptanz zu stärken ist eine Herausforderung für die Genossenschaft und ihre Mitglieder. Die derzeit 12 Mitarbeiter der EGF haben diese angenommen und wollen ihr Unternehmen an der Aufgabe wachsen sehen. Das Engagement der vielen Mitglieder hilft ihnen dabei.
Hier eine Auswahl zum Presseecho zu unserem Strategiegespräch:
Starnberger Merkur
SZ Starnberg