
Newsletter 01-2025
Bewegung in der Energiewende
In den letzten Wochen hat sich bei der Energiegenossenschaft Fünfseenland eG viel bewegt. Es gab sowohl positive Entwicklungen als auch Herausforderungen, die uns in unserem Handeln zunächst bremsen. In diesem Newsletter möchten wir die wichtigsten Themen vorstellen, die unsere Genossenschaft aktuell beschäftigen.
Vorzeitiger Baubeginn für den Windpark Forstenried
In diesem Projekt geht es erfreulicherweise deutlich voran. Da bisher alle Vorprüfungen positiv verlaufen sind, hat das Landratsamt München den vorzeitigen Baubeginn für den Windpark Forstenrieder Park genehmigt.

Einer der 6 Bauplätze im Forstenrieder Park. Nach Fertigstellung der Anlage wird der größere Teil der für den Bauplatz abgeholzten Fläche wieder aufgeforstet werden.
Dies werten wir als gutes Zeichen für die noch ausstehende endgültige Genehmigung.
Der Windpark wird voraussichtlich im Herbst 2026 in Betrieb gehen und kann dann rund 20.000 Zwei-Personen-Haushalte jährlich mit Strom versorgen. Die vereinbarte Bürgerbeteiligung wird durch die drei Genossenschaften BENG, BEU und EGF organisiert.
In den kommenden Wochen werden wir in verschiedenen Veranstaltungen über die grundlegenden Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger informieren. Die genauen Modalitäten werden voraussichtlich ab Herbst 2025 bekannt gegeben. Interessenten können sich bereits heute hier unter diesem LINK registrieren.
smartPACHT – Photovoltaik-Anlagen auf Dächern
Kommunen und weitere, dem Gemeinwohl dienende Organisationen suchen nach Wegen, Aufdach-Photovoltaik-Anlagen zu errichten, ohne die knappen Haushaltsmittel und Budgets dafür zu strapazieren. Dafür bietet unser smartPACHT Modell eine attraktive Lösung.

PV-Anlagen auf Dächern öffentlicher Einrichtungen können mit smartPACHT leichter errichtet werden.
Mit diesem Konzept entlasten wir Kommunen und gemeinwohlorientierte Einrichtungen zum einen durch eine Umsatzsteuerbefreiung und zum anderen durch die Vermeidung von Investitionen. Die positiven Reaktionen der Kommunen auf unser Konzept bestätigen das große Interesse an smartPACHT.
Helfen Sie mit und informieren Sie uns gerne, wenn öffentliche Gebäude in Ihrer Kommune noch ohne PV-Anlage sind.
Teilnahme am Förderprojekt der Europäischen Kommission
Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt „Energy Transition in Citizens‘ Hands“ (EnTranC) gefördert wird!
Gemeinsam mit der Sonnensegler Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) aus Fürstenfeldbruck und der Klimaagentur Klima3 haben wir uns im letzten Jahr für das Programm LIFE-2024-CET der Europäischen Kommission beworben und wurden für eine Förderung ausgewählt.
Unser gemeinsames Konzept hat mit einer Bewertung von 78,5 von 90 Punkten überzeugt, so dass wir als einziges Vorhaben in Deutschland für die Förderung ausgewählt wurden. Ein großes Dankeschön geht an die Sonnensegler eG, die als Initiator und Koordinator viel Zeit und Energie in das Projekt gesteckt hat!

Die EU-Kommission fördert mit LIFE Projekte für die Energiewende.
Mit EnTranC möchten wir beispielhafte Projekte zur regionalen Energiewende umsetzen, die auf echter Bürgerbeteiligung und innovativen Finanzierungskonzepten basieren. Folgende Aufgabenpakete sind geplant:
- Potenzialanalyse: Erstellung einer umfassenden Analyse für regenerative Energieerzeugungsanlagen in den Landkreisen zur nachhaltigen Flächennutzung.
- Grundeigentümer-Einbindung: Entwicklung eines Konzepts zur Einbindung kleinteiliger Flächen in die Projektumsetzung.
- Innovative Finanzierungsinstrumente: Entwicklung neuartiger Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen.
- Energy Sharing: Implementierung eines Pilotprojekts für Energy Sharing zur Vermarktung von Strom aus regionalen Energieerzeugungsanlagen, unter Berücksichtigung einer dynamischen Preisgestaltung auf lokaler Ebene.
Begleitend werden geeignete Kommunikationskonzepte und standardisierten Vorgehen eingesetzt, die anschließend auch anderen Genossenschaften im In- und Ausland zur Verfügung gestellt werden.
In den kommenden Wochen stehen Vertragsverhandlungen mit der Europäischen Kommission an. Wir sind zuversichtlich, dass wir im Juni 2025 den Vertrag unterzeichnen können. Das zu verhandelnde Fördervolumen gilt für einen Zeitraum von fünf Jahren.
Solarpark Frieding
Mit Verzögerung startet der Bau des Solarparks im Sommer 2025. Die Inbetriebnahme unserer PV-Anlage verschiebt sich voraussichtlich auf Oktober/November 2025. Grund dafür ist die verzögerte Lieferung der Transformator-/Übergabestation. Dabei handelt es sich um eine komplexe Hybridstation, die sowohl für die PV-Anlage als auch für Speicher eingesetzt wird. Für diese Art von Übergabestation gelten von Haus aus längere Lieferzeiten, die wir im ursprünglichen Plan mit ca. 12 Monaten angesetzt hatten. Eine hohe Nachfrage und die geänderte Anforderung auf klimaschonende SF6-freie Schaltanlagen umzustellen, haben zu Kapazitätsengpässen bei den Herstellern geführt.

Die Zauneidechsen sind bereits umgesiedelt und im Sommer beginnen die Bauarbeiten. Im Herbst 2025 geht der Friedinger Solarpark ans Netz und wird Strom für etwa 500 Haushalte liefern. Mit der vorgesehenen Speicherlösung wird die Anlage Strom zu Spitzenzeiten des Verbrauchs liefern können. Bestehende Solarparks erweisen sich bei moderner Bauweise übrigens als Biotope für eine große Zahl an gefährdeten Arten: eine neue Koexistenz von Technologie, Tier und Pflanze ist möglich.
Die Bestellung der Langläuferkomponenten, einschließlich Station und Zertifizierung, ist erfolgreich abgeschlossen. Aktuell beauftragt unser Generalunternehmer die benötigten Komponenten und Dienstleister und trifft Absprachen zur Distribution und den Lieferzeitpunkten. Auch die Koordination mit dem Zertifizierer und dem Netzbetreiber verläuft reibungslos.
Daraus ergibt sich nun der folgende Zeitplan: Im Juli 2025 beginnen wir mit der Baustelleneinrichtung und dem Baustart. Im August erfolgt die EEG-Inbetriebnahme, bei der die PV-Module und Wechselrichter installiert und verkabelt werden. Die Lieferung der Transformator-/Übergabestation ist für September 2025 avisiert und die Inbetriebnahme der PV-Anlage soll bis November 2025 abgeschlossen werden.
Finanzierung neuer Projekte
Ob smartPACHT-Vorhaben oder Projekte im Rahmen des EU-Projekts EnTranC, wir haben viele lokale Projekte, die wir mit Bürgerinnen und Bürgern finanziert werden möchten.
Unser Ziel ist es eine ausgewogene Finanzierungsstruktur zu schaffen, indem wir Eigenkapital für die Genossenschaft einwerben und dies mit attraktiven Projektfinanzierungen kombinieren. An beiden Finanzierungen können sich unsere Mitglieder zukünftig beteiligen.
Im März erfolgt eine Aufstockung der Gesellschaftsanteile an der EGF. Hier können sich die Mitglieder beteiligen:
Freiflächensolarpark am Oberen Hirschberg
Nachdem die Konzeptentwicklung des Freiflächensolarparks am oberen Hirschbergs in Tutzing im vergangenen Jahr an Dynamik gewonnen hatte, steht das Projekt vor einer unerwarteten Wendung. Eine Initiative innerhalb Tutzings setzt sich dafür ein, eine eigene Bürgerenergiegesellschaft nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) 2023 zu gründen, um das Projekt eigenständig durch die Tutzinger Bürgerschaft umzusetzen.
Diese Entwicklung verzögert den angedachten Projektzeitplan und erhöht die Unsicherheiten, insbesondere aufgrund der sich ändernden Förderbedingungen für erneuerbare Energien. Vor diesen Hintergrund und der eingeschränkten Beteiligungsmöglichkeiten wird sich die EGF an dem Vorhaben der Bürgerenergiegesellschaft nach EEG nicht beteiligen. Eine bedauerliche Entwicklung, die am Ende den Interessen der Bürgerschaft der Region kaum dienlich sein kann. Um so mehr ist eine weitere Stärkung der EGF im Interesse unserer Region.
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