Generalversammlung EGF 2025 Foto S Bleek

Bericht von der
Generalversammlung am 23. Juni 2025

Am 23. Juni 2025 versammelten sich etwa 80 Mitglieder zur ordentlichen Generalversammlung der Energiegenossenschaft Fünfseenland für das Geschäftsjahr 2024. Die beiden Vorstände berichteten über das abgelaufene Geschäftsjahr und über die Vorhaben im laufenden Jahr.

Die Generalversammlung der Energiegenossenschaft wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Vogl eröffnet. In seiner Begrüßung betonte er die besondere Bedeutung des laufenden Jahres. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat am 19. Juni das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt.

Internationales Jahr der Genossenschaften

Vogl zitierte UN-Generalsekretär António Guterres, der das Jahr unter das Motto „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“ gestellt hat. Dieses Leitmotiv, so Vogl, sei aktueller denn je. Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Energiekrise und gesellschaftlicher Spaltung zeigen Genossenschaften, dass wirtschaftliches Handeln im Einklang mit sozialer Verantwortung möglich ist.

Er unterstrich die Rolle der Energiegenossenschaft als regional verwurzelte Kraft für eine nachhaltige Energiezukunft – getragen von Bürgerinnen und Bürgern, die gemeinsam Verantwortung übernehmen und aktiv zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft beitragen.

Im Anschluss richtete Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, ein kurzes, inhaltlich klares Grußwort an die Versammlung. Er hob die wichtige Rolle hervor, die die Energiegenossenschaft EGF für das Erreichen der Klimaziele des Landkreises spiele.

Anschließend übernahmen die beiden Vorstände Marlene Greinwald und Barbara von der Ropp das Wort und berichteten über das abgelaufene Geschäftsjahr der Energiegenossenschaft.

Das Team der EGF wächst

Zu Beginn stellten sie das erweiterte Team der EGF vor – ein sichtbares Zeichen für das kontinuierliche Wachstum und die zunehmende Professionalität der Genossenschaft. Acht Teammitglieder kamen ans Podium, um sich der Versammlung kurz persönlich vorzustellen.

Die Vorstände würdigten das Engagement und die fachliche Kompetenz des Teams, das inzwischen ein breites Spektrum an Aufgaben abdeckt – von Projektentwicklung und Bürgerkommunikation über Technik und Verwaltung bis hin zur kaufmännischen Steuerung.

„Ohne dieses motivierte Team wäre die Umsetzung unserer vielen Projekte nicht möglich“, betonte Marlene Greinwald. „Die Energiewende braucht Menschen, die anpacken – und genau die haben wir in unserem Team.“

Deutliches Mitgliederwachstum und strategische Projekte im Fokus

Im weiteren Verlauf der Versammlung präsentierte Vorständin Barbara von der Ropp die Entwicklungen und Schwerpunkte des abgelaufenen Geschäftsjahres. Besonders erfreulich: Die Mitgliederzahl der Energiegenossenschaft ist auf nunmehr 868 Personen angewachsen – ein eindrucksvoller Beleg für das wachsende Vertrauen und das starke Interesse an bürgernaher Energiewende.

In ihrem Vortrag ging von der Ropp zunächst auf die energiepolitischen Rahmenbedingungen ein, die die Arbeit der EGF aktuell prägen. Sie nannte den EUClean Industrial Deal als richtungsweisende Maßnahme für die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft, verwies aber auch auf juristische Rückschläge, etwa ein Urteil des BGH zum Mieterstrom, das die Umsetzung entsprechender Modelle aktuell erschwert.

Solarpark Frieding Img 3092

Erfreulicher gestaltet sich die Entwicklung der zwei großen Anlagenprojekte der EGF: Der Solarpark in Frieding sowie der im April genehmigte Bürgerwindpark Forstenrieder Park befinden sich auf einem guten Weg zur Realisierung. Auch die Quartierskonzepte, mit denen nachhaltige Energieversorgung auf lokaler Ebene geplant wird, laufen weiterhin planmäßig.

Das bereits betriebene Wärmenetz in Seefeld zeigt eine stabile Performance, auch wenn eine Erweiterung aktuell noch nicht in Planung ist.

Projekt EnTranC

Besondere Aufmerksamkeit schenkte von der Ropp dem europäischen Forschungsprojekt EnTranC – Energy Transition in Citizen’s Hands, an dem sich die EGF aktiv beteiligt. Ziel dieses Projekts ist es, Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Unternehmen und sogar Religionsgemeinschaften noch stärker in die Energiewende einzubinden.

Entranc

Im Rahmen von EnTranC arbeitet die EGF an folgenden Aufgaben:

  • Flächenanalyse für regenerative Energien im Landkreis
  • Konzept zur Nutzung kleinteiliger Grundstücke, um auch kleine Flächen für PV und Windkraft zu erschließen
  • Entwicklung innovativer Beteiligungsmodelle, die eine breite Bürgerbeteiligung ermöglichen
  • Energy Sharing: ein Pilotprojekt zur lokalen Stromvermarktung mit dynamischer Preisgestaltung, das neue Wege für faire und flexible Energieverteilung aufzeigt

Smart Pacht – ein attraktives Angebot der EGF

Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt der Energiegenossenschaft ist die SmartPacht-Konzeption – ein Modell, das speziell für Kommunen und gemeinwohlorientierte Einrichtungen entwickelt wurde. Es ermöglicht, Dachflächen für PV-Anlagen bereitzustellen, ohne dass die Eigentümer Investitionen tätigen müssen.

Die Idee: Die Kommune oder Einrichtung verpachtet ihre Dachfläche an die EGF, die dort auf eigene Kosten eine Photovoltaikanlage errichtet und betreibt.

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Dieses Modell bietet nicht nur ökologische und ökonomische Vorteile für die Beteiligten, sondern zeigt auch, wie kooperativ und lösungsorientiert die Energiewende gestaltet werden kann.

Aufgrund seines durchdachten Aufbaus und seiner Wirtschaftlichkeit stößt das SmartPacht-Modell bundesweit auf Interesse. Die EGF bietet das Konzept inzwischen auch anderen Energiegenossenschaften zur Nutzung an – die Nachfrage kommt aus ganz Deutschland.

So trägt die EGF über die Region hinaus zur Verbreitung innovativer Ansätze bei, mit denen Klimaschutz, Bürgerbeteiligung und wirtschaftliche Vernunft Hand in Hand gehen.

EGF schreibt schwarze Zahlen

Zum Abschluss ihres Berichts erläuterte Barbara von der Ropp den Jahresabschluss der Genossenschaft im Detail. Sie stellte die wesentlichen Kennzahlen der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung vor und betonte, dass alle Mitglieder die vollständigen Unterlagen im Mitgliederportal der EGF einsehen und herunterladen können.

Die Energiegenossenschaft wirtschaftet weiterhin solide und nachhaltig – auch im Geschäftsjahr 2024 wurde ein positives Ergebnis erzielt. Auf dieser Grundlage kann erneut eine Dividende in Höhe von 3 % vorgeschlagen werden.

„Unser Ziel bleibt es, nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich verantwortungsvoll zu handeln – im Sinne unserer Mitglieder und der Region“, betonte von der Ropp.

Der Aufsichtsrat hat keinerlei Beanstandungen

Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Vogl berichtete im weiteren Verlauf der Versammlung über die Tätigkeit des Aufsichtsrats im vergangenen Geschäftsjahr. Er erläuterte, dass der Aufsichtsrat seiner satzungsgemäßen Aufgabe der Überwachung und Begleitung der Geschäftsführung regelmäßig und sorgfältig nachgekommen sei.

Dabei habe es keinerlei Beanstandungen gegeben: „Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war offen, vertrauensvoll und stets geprägt von gegenseitigem Respekt. Die getroffenen Entscheidungen waren aus Sicht des Aufsichtsrats nachvollziehbar und im Sinne der Genossenschaft.“

Vogl bedankte sich ausdrücklich beim Vorstand für die geleistete Arbeit und das Engagement, mit dem die Energiegenossenschaft auf einem soliden und zukunftsorientierten Kurs gehalten werde.

Vorstand und Aufsichtsrat ohne Gegenstimmen entlastet

Die Generalversammlung billigte den Jahresabschluss einstimmig und sprach sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat das Vertrauen aus. Die Entlastung erfolgte ohne Gegenstimmen, was die hohe Zufriedenheit der Mitglieder mit der Arbeit der Gremien und der positiven Entwicklung der Genossenschaft unterstreicht.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde Christoph Rösch neu in den Aufsichtsrat gewählt. Er folgt auf Andreas Oberhofer, der nach langjähriger engagierter Mitarbeit verabschiedet wurde. Vorstand und Aufsichtsrat dankten ihm herzlich für seinen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Energiegenossenschaft.

Anregende Diskussion erzeugt Aufbruchstimmung

In der Aussprache brachten mehrere Mitglieder den Wunsch nach einer verstärkten Mitgliederwerbung zum Ausdruck. Die Vorstände versicherten, dass die Genossenschaft hierzu bereits konkrete Maßnahmen in der Planung habe – mit dem Ziel, noch mehr Bürgerinnen und Bürger für eine aktive Mitgestaltung der Energiewende zu gewinnen.

Nach einem offenen und konstruktiven Meinungsaustausch in guter Atmosphäre schloss die Generalversammlung mit einer spürbaren Aufbruchstimmung – getragen vom gemeinsamen Willen, die Energiezukunft der Region StarnbergAmmersee weiterhin energisch und gemeinschaftlich zu gestalten.


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