
2024:
Der Bau von PV-Anlagen
und Speichern im
Landkreis boomt
1752 neue PV-Anlagen mit etwa 20.000 kW Leistung wurden im Landkreis Starnberg im Jahr 2024 neu errichtet. Inzwischen laufen auf über 9000 Dächern und Freiflächen PV-Anlagen. Die Netto-Nennleistung dieser Anlagen beträgt etwa 115.000 kW. Im Jahr werden durch sie etwa 115 Gigawattstunden Strom erzeugt. Der Anteil des erzeugten Solar-Stroms am Verbrauch im Landkreis liegt 2024 schätzungsweise bei etwa 25%. Besonders positiv fällt auch der rasche Zubau an Speicheranlagen auf.

Boom bei PV-Anlagen
Seit 2022 hat sich der jährliche Zubau an PV-Anlagen im Landkreis gegenüber den 2010er Jahren vervierfacht.
Quelle: Bundesnetzagentur MaStR, abgerufen im Januar 2025.
Im Jahr 2024 wurde an der A96 bei Wörthsee eine weitere große PV-Freiflächenanlage in Betrieb genommen, die pro Jahr etwa 6 GWh Strom erzeugen kann. Unser Landkreis profitiert von einer höheren Globalstrahlung als im Norden Deutschlands. Dadurch produzieren PV-Anlagen hier in der Regel einen höheren spezifischen Ertrag (kWh pro kW installierter Leistung).
Photovoltaik ist für Privathaushalte, Gewerbetreibende und landwirtschaftliche Betriebe in unserer Region besonders rentabel. Die im Jahr 2024 im Landkreis Starnberg in Betrieb genommenen Anlagen werden etwa 20 MWh Strom pro Jahr erzeugen. Die EGF wird 2025 mit dem Bau einer weiteren großen PV-Freiflächenanlage in Frieding beginnen.
Deutlich mehr Speicheranlagen
Da der Ausbau der Erneuerbaren schnell wächst, wird die Frage der Speicherfähigkeit von Strom zunehmend dringlich. Private Batteriespeicher spielen dabei eine immer größere Rolle.
Die Errichtung von netzdienlichen Großspeichern wird derzeit auch von der EGF in der Anlage in Frieding geplant, die 2025 errichtet wird.

1045 neue Speicheranlagen
Auch der Zubau an Speicheranlagen boomt. 2024 wurden 1045 Speicher mit 7.750 kW Speicherkapazität angemeldet.
Quelle: Bundesnetzagentur MaStR, abgerufen im Januar 2025.
Eine Photovoltaik-Anlage produziert vor allem tagsüber Strom, besonders viel in den Mittagsstunden. Ein Großteil der Stromlast wird aber eher morgens und abends benötigt. Mit einem Speicher können private Haushalte ihren am Tag erzeugten Strom später nutzen. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil und die Stromkosten sinken deutlich. Ein privater Speicher in Kombination mit eigener PV-Anlage amortisiert sich in wenigen Jahren.
Preisturz bei Speichern
Die Preise für Speicher haben sich 2024 auf etwa € 400.- pro kWh Kapazität in etwa halbiert. Wir empfehlen allen Betreibern von PV-Anlagen über eine Nachrüstung jetzt nachzudenken, denn die Speicherpreise werden voraussichtlich nicht mehr in diesem Umfang weiter nach unten gehen. Obwohl für die Herstellung von Batteriespeichern einen gewisser Ressourcen- und Energieaufwand notwendig ist, fällt ihre CO₂-Bilanz über die gesamte Lebensdauer positiv aus. Je grüner der Strommix wird, desto stärker verbessert sich auch die CO₂-Bilanz der Speicherproduktion selbst.
Die Energiespeicherung ist für ein Stromnetz mit ausschließlich erneuerbaren Erzeugern die inzwischen größte Herausforderung. Je mehr fluktuierende, also unregelmäßig verfügbare erneuerbare Energien ins Netz eingespeist werden, desto wichtiger wird die Stabilisierung des Gesamtsystems. Es ist wesentlich auf sogenannte „netzdienliche“ Speicheranlagen angewiesen. Bei Solarstrom kann das Tag-Nacht-Problem relativ leicht gelöst werden. Die Speicherung ist nur für wenige Stunden erforderlich.
Die Lösung für die „Dunkelflaute“
Es gibt jedoch auch das Jahreszeitenthema, denn die Solarerträge sind im Winter eher mager. Zwar kompensiert Windenergie, die besonders im Winter hohe Leistung erbringt, diese Schwäche der PV-Anlagen, aber was, wenn der Wind nicht ausreichend weht? Mit in den vergangenen Jahren neu entwickelten Speicheranlagen mit Redox-Flow-Technologie lassen sich größere Strommengen auch über Wochen oder Monate verlustfrei speichern. Mit dieser Technologie wird das Problem der „Dunkelflaute“ gelöst werden.
Standort Frieding: PV-Anlage mit Großspeicher der EGF kommt 2025

Bis Mitte Februar können Sie sich an der Anlage noch beteiligen. Mehr zur PV-Anlage Frieding und zu den Beteiligungsmöglichkeiten erfahren Sie hier.
Der Klimawandel schreitet fort

2024: wärmstes Jahr seit 1850
Die Daten des Kopernikus Programms zeigen einen weiteren sich steigernden Temperaturanstieg auf der Erde. Die Werte für Europa liegen bei plus 1,5 Grad. Vor 50 Jahren hatte der Anstieg erst 0,2 Grad betragen. Diese Entwicklung ist für viele Wissenschaftler Anlass zur Sorge.
Globale Oberflächentemperatur: Anstieg gegenüber der vorindustriellen Zeit. Quelle: Copernicus Programme.
Die Klimaziele erfordern ein hohes Ausbautempo der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, denn 2024 war das weltweit wärmste Jahr seit hunderten von Jahren. Erstmals wurde das Ziel des Pariser Klimaabkommens verfehlt, die Erwärmung auf 1,5° zu begrenzen. Durch die Umstellung des PKW-Bestands auf batteriebetriebene Fahrzeuge und von Heizungen auf Wärmepumpen wird der Stromverbrauch im Landkreis tendenziell wachsen.
Gegenwärtig liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Strommix bei 55%. Im Landkreis Starnberg selbst werden aktuell erst etwa 25% des verbrauchten Stroms mittels Sonne, Wind, Wasser oder Biogas erzeugt. Ein höheres Ausbautempo der Erneuerbaren dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern steigert gleichzeitig unsere Versorgungssicherheit und erhöht die Unabhängigkeit von fossilen Energierohstoffen.

2024: Rekordtemperaturen weltweit
Die vergangenen 12 Jahre waren die wärmsten überhaupt. Die globale Erwärmung bringt wachsende Risiken durch Extremereignisse, Hochwasser, Brände, Dürren. Jeder mögliche Schritt zur Erzeugung von fossilfreier Energie muss gegangen werden, um erhebliche Schäden für Landwirtschaft, Industrie und privates Hab und Gut abzuwehren. (siehe u.a. Münchner Rückversicherung)
Anomalien der Oberflächenlufttemperatur im Jahr 2024. Quelle: Copernicus Programme.
2025: Neue Windräder kommen in den Landkreis
Im Landkreis Starnberg ist für das Gelingen der von den Gemeinden und dem Landkreis vor 15 Jahren beschlossenen Energiewende der Bau von 22 weiteren Windräder erforderlich. Erst vier Windkraftanlagen laufen seit einigen Jahren im Gemeindegebiet Berg. An drei geplanten Anlagen im Forstenrieder Park beteiligt sich die EGF. Alle Beteiligten erwarten, dass die Genehmigung kurzfristig erteilt werden wird und dass der Baubeginn im Winter 2025 erfolgt.
Windkraftanlagen haben den Vorteil, dass sie besonders in den Wintermonaten, wenn PV-Strom nur in geringen Mengen zur Verfügung steht, sehr viel Energie erzeugen. Es gibt daher keine realistische Alternative zum Bau der Windenergieanlagen. Jeder Standort, der nahe am Verbraucher liegt, entlastet die Fernverteilnetze. Auch für Windkraftanlagen wird die Kombination mit einer netzdienlichen Speicheranlage in Zukunft eine hohe Verfügbarkeit der erzeugten Energie sichern.

Windräder – auch in Franken, wie hier bei Schweinfurt, längst Alltag. Foto: S. Bleek
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